Rauhnächte: Räuchern, Rituale & mehr

Räuchern – Uralte Zauberei oder doch viel mehr?

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Das Räuchern ist heute wieder gefragter denn je zuvor. Das Verräuchern von Harzen und Kräutern ist eine uralte Kunst und geht zurück bis in die Anfänge aller Hochkulturen. Seinen Ursprung hat das Räuchern als unsere Vorfahren feststellten, dass verschiedene Hölzer oder Kräuter beim Verbrennen nicht nur gut riechen, sondern auch eine wohltuende Wirkung haben.

Räuchern und seine Rolle

Bereits in der Steinzeit wurden auf Altären Räucherzeremonien und Rituale abgehalten. In vielen keltischen Siedlungen gab es in der Mitte der Siedlung große Feuerstellen, in der duftendes Räucherwerk verbrannt wurde. Aber auch die Ägypter und Mesopotamier versuchten so ihre Götter zufrieden zu stimmen. Harze wurden in Ägypten zudem bei Pharaonen als Grabbeigaben beigelegt. Im antiken Griechenland wurde das Räuchern zum Heilen eingesetzt. Aber auch für die Völker im Orient, den Indianern in Amerika (z. B.: Verbrennung von Kräuterbüscheln) spielte das Räuchern eine wichtige Rolle. Das Räuchern gewann im Laufe der Zeit aber auch immer mehr rituellen Charakter, so auch in Tibet, China und Indien.

Warum geräuchert wurde?

Das Räuchern findet bei der atmosphärischen Reinigung und Desinfektion in Häusern und Wohnungen einen Einsatzbereich. Im Tirol zum Beispiel wurden die Wohnräume in der Christnacht oder einer der anderen Rauhnächte um die Weihnachtszeit ausgeräuchert. Damit sollten schlechte Geister und schlechte Energien aus den Gemäuern vertrieben werden. Hierfür wird zumeist mit Kräuterbüscheln oder Weihrauch geräuchert.

Aber auch in Zeiten der Pest versuchte man die Pest mit Räuchern einzudämmen. Dabei wurde vor allem auf die desinfizierende Wirkung gebaut. Einige Kulturen haben vor allem mit kostbaren Harzen geräuchert. Diese dienten nicht selten als Opfergabe für die Götter, die mit diesen Gaben besänftigt werden sollten.

Wurden einst die Lebensmittel anfänglich noch an Höhleneingängen aufgehängt und getrocknet, so haben die Menschen mit der Entdeckung des Feuers und dessen Rauch festgestellt, dass die Haut von geräuchertem Fleisch nicht mehr fault. Damit konnte das Fleisch, das im Sommer und Herbst gejagt und erlegt wurde, auch in den harten Wintermonaten genutzt werden. Aus diesem Grund wurde aus dem Räuchern im Lebensmittelkonservierungsbereich eine richtige Wissenschaft entwickelt.

Räuchern mit heimischen Kräutern

Auch in unseren Breitengraten hatte das Räuchern einen hohen Stellenwert, ist aber in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten. Geräuchert wurde bei uns vor allem mit heimischen Heilkräutern und Weihrauch.

Augentrost Wurde verwendet, um Hellsichtigkeit zu erlangen und den eigenen Lebensweg in Liebe sehen zu können
Angelika Mit der Wurzel, den Blättern und den Samen der Angelika wurden Räume und Häuser gereinigt. Dabei wurde vor allem zur Sommer- und Wintersonnwende geräuchert. Neben der reinigenden Kraft, sollte die spirituelle Kraft gestärkt werden.
Beifuß Beifuß wurde zur Reinigung und zum Schutz eingesetzt und galt als Wächter und Begleiter in der Anderswelt. Atmosphärische Ladungen werden abgeschwächt und die Intuition wird gestärkt.
Bernstein Gegenstände werden durch Bernstein energetisch aufgeladen und negative Energien entfernt. Gleichzeitig unterstützt Bernstein bei der meditativen Reise.
Bohnenkraut Wurde zur Stärkung des Herz-Chakras eingesetzt und um Liebe weiterzugeben.
Buche Durch das Räuchern mit Buche wurde die Verbindung zu höheren Sphären hergestellt.
Eibennadeln-/holz Mit dem Räuchern mit Eibennadeln und –holz wurde der Kontakt zu Ahnen hergestellt und die Zeitreise unterstützt.
Efeu Mit den Blättern des Efeus wurde ein trance- ähnlicher Zustand herbeigeführt.
Eschenrinde-/blätter Das Räuchern mit Esche wurde zur Förderung der spirituellen Vision angewendet.
Fichtenharz Mit dem Fichtenharz wurden negative Energien, die insbesondere durch Streit hervorgerufen wurden, entfernt.
Fliederblüten Wurden zumeist zur Stärkung der Liebe und Beziehung eingesetzt.
Huflattich Der Huflattich fördert die Hellsichtigkeit und wurde zur Entfachung der Liebe eingesetzt.
Iriswurzel Regt die feinstofflichen Energien im Körper an und führt zusammen, was zusammen gehört. Gleichzeitig fördert Iris die innere Harmonie.
Johanniskraut Wurde vor allem als Segenskraut eingesetzt. Der Rauch des Johanniskraut hellt die Stimmung auf und vertreibt Dämonen der Finsternis.
Königskerze Die Königskerze zählt zu den Sonnenpflanzen und bringt Licht in unser Inneres.
Lavendel Mit Lavendel wird das dritte Auge geöffnet. Visionen wurden mit Hilfe von Lavendel ermöglicht. Gleichzeitig wirkt er beruhigend und desinfizierend.
Ringelblume Mit ihrer Hilfe wurde die Kommunikation mit der Anderswelt erleichtert. Gleichzeitig wurde sie zur Stabilisierung von Liebesbeziehungen eingesetzt.
Salbei Wurde zur Reinigung und zum Schutz eingesetzt. Er stärkt die Abwehr und schützt vor negativen spirituellen Erlebnissen.
Thymian Mit ihm wurden Räume gereinigt und gesegnet, da er alles neutralisiert, was nicht gut tut.

 

Die Aufzählung der hier angeführten Pflanzen stellt nur einen kleinen Auszug aus den verwendeten Kräutern dar. Im Laufe der Jahre haben unsere Ahnen das Räuchern verfeinert und vertieft. Das Räuchern, das richtige Räuchern mit den passenden Kräutern, die zudem nicht selten zur richtigen Zeit geerntet werden mussten, war und ist eine kleine Wissenschaft.

Räuchern richtig gemacht …

Das Räuchern selbst unterteilt sich in drei Bereiche/Schritte.

  • Reinigen
  • Harmonisieren
  • Energetisieren

Dabei wird mit linksdrehendem Räucherwerk gereinigt und mit rechtsdrehendem Räucherwerk harmonisiert.

Durch das Reinigen mit linksdrehendem Räucherwerk wird der Raum von negativen Schwingungen und Energien befreit. Dabei geht man gegen den Uhrzeigersinn, von oben nach unten beziehungsweise von innen nach außen. Während des Räucherns bleiben Türen und Fenster geschlossen, bis der gesamte Raum in Rauch gehüllt ist. Erst dann wird intensiv gelüftet.

Nach der Reinigung werden die Räume harmonisiert. Dies erfolgt jedoch erst nach dem ausgiebigen Lüften. Während dieses Vorgangs können Türen und Fenster auch offen bleiben. Auch die Vorgehensweise ist nicht so restriktiv und genau wie beim Reinigen. Grundsätzlich versucht man jedoch 8-er Schleifen zu ziehen.

Erst beim Energetisieren werden die Türen und Fenster wieder geschlossen. Je nach Thema oder Anlass werden hier spezielle Kräuter und Mischungen eingesetzt. Während des Räucherns bleiben bei diesem Schritt Türen und Fenster geschlossen. Grundsätzlich erfolgt hier die Arbeit im Uhrzeigersinn. Von unten nach oben und von außen nach innnen.

 

Weiterführende Informationen

Naturheilzentrum Doris Jäger

Frickenescherweg 5, A-6922 Wolfurt

Doris Jäger

 

About Post Author

Naturheilzentrum Doris Jäger

Naturheilkunde basiert auf Jahrtausende alten Traditionen und Erfahrungen. Ursprünglich nur geplant als persönliche Weiterbildung, erfasste mich die Begeisterung für dieses umfangreiche Gebiet so sehr, dass ich mich von meinem langjährigen Beruf als Lehrerin verabschiedet und leidenschaftlich der naturheilkundlichen Materie verschrieben habe. Ich besuchte die Paracelsus-Schulen in Lindau, Freilassing und Zürich, das Naturheilzentrum in Eschen/FL, die Dr. Vodder Akademie in Walchsee und bildete mich zudem auf verschiedenen Gebieten der Naturheilkunde fort. Sehr große Erfahrung konnte ich während meiner Assistenzzeit in der Naturheilpraxis des Herrn Arnd Klieme in Lindau mitnehmen. Ich habe zudem die Ausbildung zum lösungsorientierten Kurzzeit-und Highspeedcoaching an der Coach-Akademie von Sabine Asgodom in München absolviert. Ich verfüge über ein umfangreiches Angebot an Möglichkeiten, den Menschen auf allen Ebenen zu erreichen, sei es auf der körperlichen, der seelischen oder geistigen, um ihm zu seiner persönlichen Ausgewogenheit zu verhelfen und ihn zu unterstützen wieder zur Gesundheit zu finden. Sie als Mensch stehen im Mittelpunkt! Nicht die Ausschaltung von Symptomen, sondern die Ursachenfindung steht im Vordergrund. Glücklicherweise kennt die Naturheilkunde viele Antworten zu vielen Fragestellungen. Gerne nehme ich mir die Zeit mit Ihnen den optimalen Behandlungsweg zu erörtern.
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