Wer mit den oben angeführten Begriffen nichts anfangen kann, der hat noch nie darunter gelitten. Betroffene von einem Enddarmkrampf, Afterkrampf oder Schließmuskelkrampf berichten von anfallsartigen, heftigen, plötzlich auftretenden und ziehenden Schmerzen im Enddarm. Die nicht selten in den Unterbauch ausstrahlen. Begleitet werden solche Krämpfe von Übelkeit, Unwohlsein und auch Kreislaufproblemen. Was du tun kannst beziehungsweise was hilft, erfährst du in unserem aktuellen Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Warum können Enddarmkrämpfe auftreten?
Die Ursachen für einen Afterkrampf, Schließmuskelkrampf oder Enddarmkrampf sind nicht wirklich geklärt. Mediziner erklären sich diese Probleme durch Krämpfe oder Spasmen in der Muskulatur. Warum diese auftreten können ist bislang mehr oder weniger unklar. Man rechnet jedoch damit, dass dies auf eine Unterversorgung mit Sauerstoff zurückzuführen ist.
Aus diesem Grund treten diese Krämpfe nicht selten am frühen Morgen auf, da in unserem Organismus der Sauerstoffgehalt über nacht heruntergesezt ist. Allerdings könnten sich auch vergrößerte Hämorrhoiden dafür verantwortlich zeichnen. Auch hier könnte ein Blutstau für eine sauerstoffarme Situation sorgen.
Solche Krämpfe im End- beziehungsweise Mastdarm können nicht durch Ultraschall nachgewiesen werden. Die Diagnostik ist hier sehr komplex und nicht selten bleiben Betroffene leider ohne Befund.
Aus Sicht der Schulmedizin sind Enddarmkrämpfe, Afterkrämpfe beziehungsweise Schließmuskelkrämpfe unbedenklich, aber unangenehm. Um jedoch andere Enddarmerkrankungen ausschließen zu können, sollten Betroffene immer eine Proktologen aufsuchen.
Wie lange könnnen Afterkrämpfe dauern?
Über die Häuffigkeit des Auftretens ist wenig bekannt. Auch die Dauer und die Intensität sind sehr unterschiedlich. Betroffene berichten aber davon, dass solche Krämpfe teilweise über mehr als eine Stunde andauern. Dabei leiden sie unter teilweise heftigen Schmerzen.
Schulmedizinisch kann gegen solche Krämpfe nur wenig unternommen werden. In der Regel hilft Wärme (Wärmekissen im Afterbereich anlegen) oder die Hand gegen After zu pressen. Wichtig ist auch, dass Personen die solche Krämpfe häufiger haben, darauf achten, dass sie sich gesund ernähren und auf verstopfungsfördernde Nahrungsmittel verzichten.
Bewährt haben sich auch regelmäßige, warme Sitzbäder.
Interessanterweise sind Frauen häufiger von Enddarmkrämpfen betroffen, als Männer.
Symptome von einem Enddarmkrampf
- permanente krampfartige Schmerzen im Enddarm (Mastdarm)
- Schmerzen beim Sitzen
- nicht selten leiden Menschen mit Enddarmkrämpfen an einer Depression
- Verschlimmerung der Schmerzen beziehungsweise Krämpfe bei Stress
- Verschlimmerung der Schmerzen beziehungsweise Krämpfe bei Geschlechtsverkehr
- Schmerzen die im Unterbauch in alle Richtungen ausstrahlen
Stress fördert einen Enddarmkrampf
Betroffene berichten nicht selten, dass Enddarmkrämpfe vor allem in privaten oder geschäftlichen Stresssituationen auftreten. Experten erklären sich das mit einer angespannten Muskulatur in Stressphasen.
Daher sollten Menschen, die zu solchen Krämpfen neigen, Stress so gut wie möglich vermeiden oder sogenannte adaptogene Heilpflanzen vorsorglich einnehmen. Aber auch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder autogenes Training helfen dabei Stress besser bewältigen zu können.
In Fachkreisen sind solche Krämpfe als Levator-Syndrom bekannt
Enddarmkrämpfe (in der Fachsprache Proctalgia fugax) sind Schmerzen im Mastdarm. Liegt der Schmerz in der Nähe des Steißbeins, dann handelt es sich um Coccydynia. Beide Arten der Krämpfe sind Formen des sogenannten Levator-Syndroms.
Beim Levator-Syndrom hängen die Muskelkrämpfe normalerweise nicht mit dem Stuhlgang zusammen.
Operative Eingriffe zur Behebung des Levator-Syndrom bleiben meistens erfolglos.
Das Levator-Syndrom ist mehr als nur eine lokale Störung
Beim Levator-Syndrom handelt es sich sowohl um eine lokale Störung, als auch um eine systemische Störung. Daher sind konventionelle Behandlungsmethoden nicht selten erfolglos.
Bei einer systemischen Störung ist das Nervensystem stark angespannt und die Beckenmuskulatur gleichzeitig angespannt. Die Heilung des Levator-Syndrom ist daher nur möglich, wenn sowohl der systemische, als auch der lokale Aspekt behandelt werden.
Leider sind die Behandlungsmethoden im europäischen Raum wenig ausgeprägt. In den USA gibt es mittlweile einige Kliniken, die Behandlungsmethoden sowohl auf der lokalen, als auch systemischen Basis anbieten. Wenn du diesbezüglich mehr erfahren möchtest, dann solltest du dich auf PelvicPainHelp einlesen.
Betroffene möchten wir aber auch dieses Buch an das Herz legen:
Wie erfolgt die Diagnostik des Levator-Syndrom
Die Diagnostik von Enddarmkrämpfen, Afterkrämpfen und Schließmuskelkrämpfen ist nicht einfach. In der Regel erfolgt vorab die Abklärung, ob nicht andere Erkrankungen (wie z.B.: Hämorrhoiden, Thrombose, Fissuren oder Abzesse) hinter den Problemen stehen.
Können diese Erkrankungen ausgeschlossen werden, erfolgt die körperliche Untersuchung, bei der die Muskalatur des Mastdarmes untersucht wird.
Auslöser für das Levator-Syndrom können auch Erkrankungen am Rücken oder der Prostata sein. Auch dies ist im Rahmen einer schulmedizinischen Untersuchung abzuklären beziehungsweise auszuschließen.
Was hilft bei einem Enddarmkrampf?
Was du sofort machen kannst
- nimm ein warmes Sitzbad
- lege ein Wärmekissen im Afterbereich auf
- lege deine Hand an den After
- wenn du harten Stuhlgang hast, dann nimm etwas ein, das diesen erweicht
- nimm ein leichtes Schmerzmittel (z. B.: Aspirin, Mexalen, Paracetamol etc.) ein oder führe ein Schmerzzäpfchen ein
- leg dich in der Embryostellung hin
- reduziere deinen Zuckerkonsum
- mache Beckenbodentraining
- vermeide ausschließlich sitzende Tätigkeiten
- reduziere privaten und beruflichen Stress
- benütze eine Faszienrolle
- massiere deinen Damm regelmäßig
- reduziere deinen Alkoholkonsum
- verzichte auf das Rauchen
Wenn du während der Arbeit vor allem eine sitzende Tätigkeit hast, dann solltest du dir ein ergonomisches Sitzkissen zulegen.
Was du vorsorglich selbst tun kannst
Wie bereits oben angeführt haben sich Sitzbäder bewährt. Hier vor allem angereichert mit Kamillenextrakt. Aber Betroffene berichten auch, dass es ihnen hilft, wenn sie herumlaufen oder in die Hocke gehen.
In vielen Fällen hat sich aber auch ein warmer Einlauf bewährt. Durch die Wärme entspannt sich die Muskulatur im Mastdarm und sorgt für Erleichterung.
Achte auf deinen Magnesium- und Calcium Haushalt
Nicht selten wird bei Personen, die unter den angeführten Krämpfen leiden, ein Mangel an Magnesium und Calcium festgestellt. Es ist daher wichtig, dass du deinen Magnesium- und Calcium-Haushalt überpürfen lässt. Solltest du einen Mangel haben, dann solltest du rasch reagieren und deinen Haushalt wieder in die Waage bringen. Entweder lässt du dir von deinem Arzt entsprechende Präparate verschreiben oder du wendest dich an den Apotheker deines Vertrauens.
Versuche Stress zu meiden oder zu reduzieren

Stress – egal ob beruflich oder privat – wirkt sich vor allem dann aus, wenn er permanent besteht. Du solltest daher versuchen Stress zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren. Sollte das einfach nicht möglich sein, dann solltest du Entspannungsübungen machen. Hier haben sich Meditation, autogenes Training und Yoga bewährt.
Gleichzeitig könntest du vorsorglich adaptogene Pflanzen einnehmen. Diese können dir bei der Regulation des Stress helfen.
Ohrakupunktur bei Enddarmkrämpfen
Mit Hilfe der Ohrakupunktur wird in der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) seit Jahrtausenden erfolgreich behandelt. Bei der TCM werden in der Regel nicht die Symptome, sondern die Ursachen behandelt. Daher ist bei jeder seriösen Behandlung eine ausführliche Anamnese der Start in die Therapie.
Auch bei Enddarmkrämpfen kann mit der Ohrakupunktur vorgesorgt werden beziehungsweise im Aktufall der Schmerz gelindert werden.
Mehr zum Thema Ohrakupunktur findest du hier:
Insbesondere in der Schmerztherapie hat die Ohrakupunktur eine sehr hohe Erfolgsquote.
Wenn du unter Marisken leidest, dann solltest du diese behandeln
Menschen mit Marisken und Analfisuren leiden deutlich häufiger unter Enddarmkrämpfen. Daher solltest du diese frühzeitig behandeln. Worauf du achten solltest erfährst du in diesem Beitrag:
Lasse dir helfen, wenn du Depressionen hast

Depressionen dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sie können unser Leben schier unterträglich erscheinen lassen. Wenn du Enddarmkrämpfe hast und auch immer wieder unter Depressionen leidest, dann hole dir professionelle Hilfe!
Körper, Geist und Seele sind untrennbar miteinander verbunden!
Da der Auslöser für Enddarmkrämpfe aber auch Traumata sein können, solltest du, falls dies für dich zutrifft, ebenfalls fachärztlichen Rat einholen.
Weiterführende Information
Naturalsmedizin.com ist ein naturheilkundlicher Blog der Naturheilpraxis Doris Jäger. Wenn Sie Fragen, Anregungen oder Wünsche haben, können sie diese entweder direkt auf dem Blog einbringen oder mit uns Kontakt aufnehmen!
Frickenescherweg 5, A-6922 Wolfurt
Doris Jäger – naturalsmedizin.com
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