Covid-19 beherrscht die aktuellen Nachrichten. Dabei gehen die Auswirkungen danach – genannt Long Covid – fast unter. Was du über Long Covid wissen solltest und was man selbst tun kann, das erfährst du in unserem aktuellen Blogbeitrag. Mittlerweile gibt es über Long Covid zahlreiche Studien und Untersuchungen, die belegen, dass die Nachsorge gerade bei Covid-19 Erkrankten besonders wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Welche Folgeerkrankungen beziehungsweise Auswirkungen nach einer Covid Erkrankung sind bekannt?
Vor allem neuroimmunologische Krankheitsbilder (wie zum Beispiel: Enzephalopathien, Enzephalitiden, Myelitiden, u. a.) sind laut Untersuchungen nach einer Erkrankung mit SARS-CoV-2 vermehrt aufgetreten.
Wissenschaftler vermuten, dass eine virusgetriggerte Überaktivierung des Immunsystems dafür verantwortlich ist.
Als erwiesen gilt auch, dass insbesondere Menschen, die an neuroimmunologischen Erkrankungen leiden bei einer Covid-19 Erkrankung möglichst rasch immuntherapeutisch behandelt werden sollten.
Viele an Covid-19 Erkrankte klagen nach ihrer Erkrankung über folgende Symptome:
- Fatigue
- Gedächtnisstörungen
- Schlafstörungen
- Angststörungen
- Stimmungsschwankungen
- geringe Belastbarkeit
- Muskelschmerzen
- Riech- und Geschmacksstörungen
Wer an Covid-19 erkrankt war und unter den angeführten Beschwerden leidet, sollte möglichst frühzeitig eine ärztliche Diagnostik (Neurologe) und anschließende Therapie anstreben!
Neuroimmunologische Krankheitsbilder bei einer Covid-19 Erkrankung
Bei Patienten, bei denen die Covid-19 Erkrankung durch einen schweren Verlauf gekennzeichnet ist, ist eine Beteiligung des zentralen Nervensystems typisch.
Welche Krankheitsbilder begleiten nicht selten einen schweren Verlauf einer Covid-19 Erkrankung?
In mehrere Untersuchungen wurde festgestellt, dass ein schwerer Verlauf einer Covid-19 Erkrankung nicht selten von neuroimmunologischen Krankheitsbilder begleitet wurde. Im Rahmen einer Studie wurde festgestellt, dass 31,8 % der an Covid-19 Erkrankten (also auch leichte Verläufe) zusätzlich unter einer Enzephalopathie litten. Bei Patienten mit einem schweren Verlauf lag dieser Prozentsatz sogar bei 84,3 %.
Dabei war auffällig, dass Patienten, die zusätzlich an einer Enzephalopathie litten, dreimal länger stationär behandelt werden mussten. Gleichzeitig lag die Sterblichkeitsrate deutlich höher.
In USA, die bei ihren Untersuchungen eine neurologische Beurteilung eingeschlossen hatten, lag die Quote für eine Enzephalopathie bei immerhin noch 6,8 %.
Was ist eine Enzephalopathie?

Als Enzephalopathie werden krankhafte Zustände des Gehirns bezeichnet. Bezeichnend ist, dass in der Regel das ganze Gehirn und nicht einzelne Abschnitte davon betroffen sind. Verantwortlich zeichnen sich dafür Dysfunktionen von Nervenzellen und Gliazellen. Es handelt sich dabei um Störungen der Neurotransmitter- und Membranfunktionen.
Nicht selten sind kognitive Störungen nach einer Enzephalopathie typisch.
Meningitis kann einer Enzephalopathie sehr ähnlich sein. Allerdings treten folgende Begleiterscheinungen nicht selten bei einer Meningitis auf:
- Kopfschmerzen
- meningitische Reizzeichen
- Delir
- neuropsychatrische Symptome
- Bewusstseinsstörungen
Noch fehlen die Erfahrungswerte für eine nachhaltige Behandlung der neuroimmunologischen Begleiterkrankungen. Allerdings solltest du, wenn du nach einer Covid-19 Erkrankung unter den angeführten Symptomen leidest auf jeden Fall den Arzt deines Vertrauens aufsuchen!
Psychische Störungsbilder nach einer Covid-19 Erkrankung
Gerade psychische Störungsbilder konnten im Rahmen von Untersuchungen und Beobachtungen nach einer Covid-19 Erkrankung nicht selten festgestellt werden. Dabei litten die Betroffenen nicht selten an Depressionen oder anderen psychischen Störungen.
Vor allem Menschen, die bereits zuvor mit leichten Problemen im angeführten Bereich zu kämpfen hatten, stellen nach einer Covid-19 Erkrankung eine Verstärkung der bekannten Symptomatik fest.
Für Patienten mit einem schweren Covid-19 Verlauf ist die Nachbehandlung essentiell
Gleich vorab, bei beinahe jeder schweren Erkrankung, egal welcher Art, haben Patienten in der Folge mit Begleiterscheinungen zu kämpfen. Wer an Covid-19 erkrankt war und einen schweren Verlauf hatte und im Anschluss daran unter Spätfolgen leidet, sollte dringend weitere Untersuchungen anstreben, wenn diese über einen längeren Zeitraum anhalten.
Fatigue und was du darüber wissen solltest

Viele Covid-19 Erkrankte berichten nach Abheilung der akuten Erkrankung über Beschwerden, die einem chronischen Fatigue-Syndrom sehr ähnlich sind. Von einem chronischen Fatigue-Syndrom kann man allerdings erst sprechen, wenn die Symptomatik über sechs Monate lang anhält.
Leider kann man bislang nicht dezidiert sagen, woher diese Post-Symptomatik kommt. Experten vermuten jedoch, dass sich folgende Veränderungen – herbeigeführt durch die Covid-19 Erkrankung – dafür verantwortlich zeichnen:
- Veränderung des Stoffwechsels
- Veränderung der Hormonhaushalts
- fehl gerichtete Entzündungsbotenstoffe
- Veränderungen der Hirnfunktion
- Verminderte Aktivität der Stresshormonachse
Was du selbst vorsorglich tun kannst, um Long Covid Begleiterkrankungen zu vermeiden
Das Wichtigste ist, dass du, wenn du unter den angeführten Symptomen nach einer Covid-19 Erkrankung leidest, so rasch wie möglich zum Arzt gehst! Gerade bei den angeführten Krankheitsbildern ist eine Früherkennung und frühzeitige Behandlung besonders wichtig!
Beginne möglichst bald mit Bewegung an der frischen Luft
Bewegung an der frischen Luft ist für unseren Organismus, wie der Benzin für den Verbrennungsmotor. Wenn du zuvor an Corona erkrankt warst, ist es jetzt aber besonders wichtig, dass du dich und deinen Körper nicht überforderst. Du musst deinen Körper langsam wieder an sportliche Betätigung heranführen.
Wichtig ist, dass du dabei auch auf die richtige Atmung achtest!
Überlege dir daher, ob du nicht auch mit Atemübungen beginnst. Gerade mit Atemübungen kannst du nach einer Covid-19 Erkrankung deine Atemwege und Lungen wieder stärken.
Denke darüber nach, ob du dich nicht doch impfen lassen willst
Nach wie vor gehen die Meinungen bezüglich einer Corona-Impfung weit auseinander. Selbst in Fachkreisen sind sich Experten nicht immer einig! Und dennoch, Untersuchungen und Beobachtungen aus USA und Israel scheinen zu bestätigen, dass insbesondere der mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer schweren Verläufen vorbeugt. Damit beugt man natürlich in der Folge auch Folgeerkrankungen vor.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob du dich impfen lassen sollst, dann sprich mit dem Arzt oder Experten deines Vertrauens darüber. Natürlich gilt es auch hier sorgfältig “Für” und “Wider” abzuwägen.
Als erwiesen gilt, dass eine Impfung zu über 90 % einen klinischen Aufenthalt in Folge einer Covid-19 Erkrankung vermeiden lässt!
Aber es ist wichtig, dass du dich intensiv über die Impfung und den damit verbundenen möglichen Komplikationen beschäftigst und deine Entscheidung für dich gemeinsam mit dem Experten deiner Wahl fällst.
Stärke dein Herz – denn es leidet unter Covid-19
Wir haben bereits vor einiger Zeit darüber geschrieben. Details findest du hier:
Achte jetzt besonders auf gesunde und abwechslungsreiche Ernährung
Die Ernährung ist der Schlüssel für unsere Gesundheit. Wenn du unseren Blog verfolgst, dann weißt du, wie wichtig die richtige Ernährung für unsere Gesundheit ist.
Vermeide jetzt vor allem:
- Fast Food und Fertigprodukte
- reduziere deinen Konsum an tierischen Produkten
- reduziere Zucker, Fette und Salz
Stärke und unterstütze dein Immunsystem
Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass du dein Immunsystem unterstützt. Auch hierüber haben wir viele Beiträge geschrieben. In folgenden Beiträgen findest du wertvolle Tipps, wie du dein Immunsystem stärken kannst:
Versuche so gut wie möglich einer Covid-19 Erkrankung aus dem Weg zu gehen
Nach wie vor gibt es viele Menschen, die Covid-19 bagatellisieren. Auch wenn wir selbst, immer vorsichtig und vor allem kritisch sind, gilt als unbestritten, dass sowohl die Erkrankung selbst, dramatische, lebensbedrohliche Folgen haben kann, als auch die Folgesymptomatik das Leben wesentlich beeinträchtigen kann.
Daher gilt es eine Covid-19 Erkrankung so gut wie nur möglich zu vermeiden.
Was du hierfür selbst tun kannst:
- trage beim Kontakt mit anderen Menschen (insbesondere nicht Familienangehörige) eine FFP-2 Maske
- halte Abstand
- vermeide Menschenansammlungen
- wasche und desinfiziere deine Hände regelmäßig
- teste dich regelmäßig
Achtung: Sport kann jetzt der falsche Ratgeber sein – das solltest du unbedingt beachten

Nicht selten wird Long Covid Patienten zu Sport geraten. Doch Achtung das ist nicht für jedermann gut! Grundsätzlich ist Sport bei chronischen Erkrankungen, aber vor allem für unsere Gesundheit wichtig, aber bei Long Covid kann Sport kontraproduktiv sein.
Vergiss nicht dein Körper reagiert jetzt bereits bei kleinen Belastungen mit entsprechenden Symptomen. Es handelt sich um eine sogenannte Belastungsintoleranz. Das heißt, Du verbrauchst bereits bei sehr kleinen Aktivitäten jetzt wichtige Energiereserven. Das kann weitreichende Folgen haben, wie zum Beispiel einen Zusammenbruch.
Du solltest jetzt auf dich und deinen Körper achten und Entspannungsübungen bevorzugen. Dazu zählen unter anderem Yoga und Meditation.
Sind Folgeerkrankungen nur bei Covid-19 üblich?
Nein. Gerade bei anderen Viruserkrankungen können Langzeitfolgen auftreten und sind zudem nicht selten. Auch neurologische Störungen können bei anderen Viruserkrankungen nach der eigentlichen Erkrankung auftreten.
Allerdings und das kann festgehalten werden, bei Covid-19 treten diese vergleichsweise häufiger auf.
Coronaviren können alle Zellen angreifen
Unterschätze den Coronavirus nicht! Coronaviren können alle Körperzellen angreifen. Dadurch können Entzündungen im ganzen menschlichen Organismus entstehen. Warum ist das so? Coronaviren greifen die Zellwände in den Blutgefäßen an!
Coronaviren, das belegen mittlerweile zahlreiche Studien, können:
- Lunge
- Darm
- Gehirn
- Niere
- Herz
und viele andere Organe angreifen.
Du solltest daher, wenn du nach der Erkrankung entsprechende Symptome hast, unbedingt einen Spezialisten aufsuchen, der auch Erfahrungen im Bereich der Behandlung von Long Covid hat.
Wie dir die Naturheilkunde bei Long Covid helfen kann
Kombinationstherapie – Schröpfen (Ba Guan) und Akupunktur

Wir haben bei der Behandlung von Long Covid Patienten mit einer Kombinationstherapie aus Schröpfen und Ohrakupunktur gute Erfahrungen gemacht, aber vor allem gute Ergebnisse erzielt.
Mit dem Schröpfen, es handelt sich hierbei um ein ausleitendes Verfahren, soll die Ausleitung von Giftstoffen erfolgen. Wir behandeln hier vor allem die menschlichen Ausleitungsorgane (wie z. B. die Leber, etc.) und versuchen diese bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen.
Gleichzeitig versuchen wir mittels Ohrakupunktur die entsprechenden Organe zu stäkren und zu aktivieren. In der Regel wird dadurch ein entsprechender Selbstheilungseffekt eingeleitet, der gleichzeitig die Arbeit unseres Organismus unterstützt.
Durch die Ohrakupunktur haben wir zusätzlich die Möglichkeit auf individuelle Beschwerden einzugehen und hier für Unterstützung zu sorgen.
Gerade die Kombination aus Ausleitung und Aktivierung hat sich bei der Behandlung von Long Covid Patienten bewährt.
Was dir naturheilkundlich sonst noch helfen kann
- sogenannte adaptogene Pflanzen
- Vitaminhaushalt auf Vordermann bringen (bitte vorher austesten lassen)
- Darmflora auf Vordermann bringen bzw. Darm sanieren
Weiterführende Literatur zum Thema
- Tenforde MW (2020) Symptom duration and risk factors for delayed return to usual health among outpatients with COVID-19 in a multistate health care systems network—United States, March–June 2020. MMWR Morb Mortal Wkly Rep 69(30):993–998
- Carfì A, Bernabei R, Landi F (2020) Persistent symptoms in patients after acute COVID-19. JAMA 324(6):603–605
- Garg P, Arora U, Kumar A, Wig N (2020) The “post-COVID” syndrome: how deep is the damage? J Med Virol. https://doi.org/10.1002/jmv.26465
- Moldofsky H, Patcai J (2011) Chronic widespread musculoskeletal pain, fatigue, depression and disordered sleep in chronic post-SARS syndrome; a case-controlled study. BMC Neurol 11:37. https://doi.org/10.1186/1471-2377-11-37
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Weiterführende Informationen
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