Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse), eine winzig kleine Hormondrüse, liegt in der Knochenmulde an der Unterseite des Gehirns und ist vielen Menschen nicht bekannt. Und doch ist sie für das Wohlbefinden und die Gesundheit von zentraler Bedeutung. Sie ist so klein wie ein Kirschkern und reguliert den Hormonhaushalt des menschlichen Körpers. Sie ist für die Bildung einer Vielzahl von Hormonen verantwortlich, die andere Drüsen im Körper zur Hormonbildung anregen. Wie sie die Hypophyse stimulieren können, erfahren sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und ihre zentrale Rolle
Die Hirnanhangdrüse hat eine bedeutende Rolle für den Stoffwechsel. Ist die Funktion der Hypophyse gestört, kann es zu Störungen des Hormonhaushaltes und schwerwiegenden Symptomen kommen. Die Drüse ist nicht größer als ein Kirschkern und hängt wie ein Tropfen oder kleiner Eiszapfen an der Unterseite des Gehirns. Das Gewicht der Drüse liegt bei nicht mehr als einem Gramm.
Die Hypophyse besteht aus zwei Teilen. Dem Hypophysenvorderlappen und dem Hypophysenhinterlappen. Sie sind über den Hypophysenstiel mit dem Gehirn verbunden. Beide Lappen sind vom Aufbau und der Funktion her unterschiedlich.
Hypophysenvorderlappen
Der Hypophysenvorderlappen ist eine eigenständige Drüse. Sie produziert unter anderem die folgenden Hormone und gibt diese an die Blutbahn ab:
- Wachstumshormon
- Adrenokortikotropes Hormon – wichtig für die Nebennierenrinde zur Ausschüttung von Kortisol
- Follikel – wichtig für die Reifung der Eizellen und Entwicklung von Spermien
- luteinisierendes Hormon – regelt den weiblichen Zyklus
- Prolaktin – fördert das Wachstum der Brustdrüsen und regt die Produktion von Muttermilch an
- Thyroidea – wichtig für die Schilddrüsenfunktion
Hypophysenhinterlappen
Wir unter anderem auch als Neurohypophyse bezeichnet. Der Hinterlappen gehört zur Steuerzentrale des Hormonhaushaltes, des sogenannten Hypothalamus. In der Region um den Hinterlappen ist wichtig für die Bildung zahlreicher Hormone. Hormone, die für die Steuerung von lebenswichtigen Funktionen verantwortlich sind. Dazu gehören unter anderem die Atmung, der Kreislauf, die Nahrungsaufnahme und die Körpertemperatur. Der Hinterlappen dient als Hormonspeicher, der selbst keine Hormone produziert, sondern diese bei Bedarf freigibt. Unter anderem werden folgende Hormone bei Bedarf freigesetzt:
- Oxytocin – wichtig für die Auslösung von Wehen bei der Schwangerschaft
- ADH – spielt eine zentrale Rolle beim Flüssigkeitsvolumen des Körpers
Hypothalamus und Hypophyse als Regelkreis
Der Hypothalamus und die Hirnanhangdrüse bilden eine Funktionseinheit. Die Hypophyse selbst ist das Ausführungsorgan. Hypothalamus und Hirnanhangdrüse sind verantwortlich für die Freisetzung von Hormonen in anderen Drüsen und Organen. Die komplexe Funktionseinheit spielt für das Wohlbefinden eine zentrale Regulierungsrolle. Es versteht sich daher von selbst, dass eine Störung in diesem Bereich weitreichende Folgen haben kann.

Wie sie den Stoffwechsel natürlich anregen können
- Stoffwechsel anregen – Tipps, die helfen …Erkrankungen der Hypophyse
Negative Einflüsse für die Hypophyse
Die Hypophyse ist zwar klein, hat aber – wie oben erwähnt – zentrale Funktionen für den menschlichen Organismus inne. Die gesundheitlichen Probleme können bei Problemen an der Hypophyse sehr weitreichend sein. Die Hypophyse reagiert sensibel auf zum Beispiel Umweltgifte. Unter anderem gehören hier insbesondere Quecksilber und Palladium dazu. Aber auch Stress – beruflich oder privat – sowie dauerhaft negative Gefühle und Gedanken können sich sehr negativ auf die Hypophyse auswirken.
Zudem reagiert die Hirnanhangdrüse empfindlich auf Aluminium. Aber auch ein zu hoher Konsum von Koffein, Alkohol und Tabak können sich sehr negativ auswirken. Ebenfalls zu meiden gilt es Elektrosmog. Daher sollten Menschen, die Probleme mit der Hypophyse haben, eine Entgiftung in Erwägung ziehen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, dass Betroffene Yoga praktizieren und/oder regelmäßig meditieren. Zudem sollten Menschen mit Hypophysenproblemen auf eine gesunde Darmflora achten und ausreichend frisches Wasser (unbelastet) trinken. Auch eine natürliche Darmreinigung kann sich sehr positiv auswirken.
Heilpflanzen/-kräuter, die die Cortisolproduktion beeinflussen
Süßholz
Süßholz ist bekannt durch die Lakritze. Verwendet wird beim Süßholz die Wurzel der Pflanze. Die Wurzel des Süßholzes fördert die Produktion von Hydrokortison und hat damit eine entzündungshemmende Wirkung. Gleichzeitig kann Süßholz den Abbau von Cortisol verzögern. Durch diese Verzögerung steht es dem Körper länger zur Verfügung. Entsprechende Präparate sollten in der Apotheke erworben werden. Wichtig: sie sollten Süßholz nicht länger als über einen Zeitraum von sechs Wochen einnehmen.
Ginseng

Auch vom Ginseng wird die Wurzel verwendet. Ginseng hat zahlreiche positive Eigenschaften und hat nicht ohne Grund seit vielen Jahrhunderten in der fernöstlichen Medizin seinen fixen Platz. Ginseng wirkt:
- immunstimulierend
- krebshemmend
- senkt den Alkoholspiegel im Blut
- stärkt das Herz
Die Ginsenoside, Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze, ähneln den körpereigenen Stresshormonen und können auf Hypothalamus, Hypophyse und die Nebennieren wirken. Auch Ginseng Präparate sollten sie direkt über die Apotheke beziehen. Versierte Naturheilkundeexperten können sie im Vorfeld bezüglich des optimalen Präparates beraten.
Weitere Heilpflanzen, die die Cortisolproduktion beeinflussen können
- Schlafbeere
- Juckbohne
Hier erfahren sie, wie sie die Schilddrüse anregen können:
Hypophyse – Tumor ist nicht gleich Tumor
Die möglichen Tumorarten an der Hypophyse sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Die Symptomatik und die Art der Beschwerden, die durch einen Tumor an der Hirnanhangdrüse verursacht werden, hängt davon ab, ob und welche Hormone der Tumor bildet.
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Tumore beziehungsweise Geschwülste an der Hypophyse sehr selten sind. Die Erkrankung tritt in der Regel im Alter von 30 bis 45 auf.
Am häufigsten treten Tumore am Hypophysenvorderlappen auf. Tumore in diesem Bereich werden Hypophysenademome bezeichnet.
Wie sich ein Mangel an Hormonen auswirken kann…
Hormon | Beschreibung |
---|---|
ADH | Ein Mangel an ADH kann zu einer Diabetes insipidus führen. Betroffene können kein Wasser mehr im Körper halten und scheiden bis zu 20 Liter Urin am Tag aus. Menschen mit einem ADH Mangel trinken aus diesem Grunde sehr viel. |
GH | Wenn die Hypophyse zu wenig Wachstumshormon (GH) produziert, führt das insbesondere bei Kindern zu hypophysärem Zwergwachstum. Damit bleiben die Kinder kleinwüchsig. Im Erwachsenenalter führt ein Mangel an GH zur Fettansammlung im Bereich des Bauches und gleichzeitig nimmt die Muskelmasse ab. Zudem ist der Fettstoffwechsel gestört. |
FSH, LH | Produziert die Hirnanhangdrüse zu wenig FSH und LH führt dies dazu, dass bei Frauen die Regelblutung ausbleibt. Bei Männern ist die sexuelle Potenz gestört. Gleichzeitig reduziert sich die Behaarung im Achsel- und Schambereich. Betroffene haben deutlich weniger Lust auf Sex. |
TSH | Zeigt sich ein Hormonmangel an TSH führt dies zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Menschen, die einen TSH Mangel haben, leiden unter Müdigkeit, Lustlosigkeit, frieren gerne, haben Depressionen, Verstopfung und verlieren an Gewicht. |
ACTH | Ein Mangel an ACTH wirkt sich auf den Zucker-, Salz- und Flüssigkeitshaushalt des Organismus aus. Gleichzeitig sinkt der Blutdruck und der Blutzucker. Betroffene sind in der Regel antriebslos. |
MSH | Ein Mangel an MSH zeigt sich bei Betroffenen in Form von sehr blasser Haut. |
Prolaktin | Ein Mangel an Prolaktin führt bei stillenden Frauen dazu, dass sie keine Milch produzieren können. |
Der Traditionell Chinesische Blick auf die Hormone
In unseren Breitengraden wurden körperliche und seelische Aspekte lange Zeit strikt getrennt. Neurobiologische Untersuchungen haben aber den engen Zusammenhang zwischen Seele und Körper eindrucksvoll bewiesen. In der Traditionell Chinesischen Medizin, die ganzheitlich arbeitet, ist seit jeher bekannt, dass diese zwei Aspekte eng zusammenspielen. Heute weiß man, wissenschaftlich abgesichert, dass emotionale Eindrücke zur Freisetzung von biologischen Botenstoffen führen kann, die im Körper unterschiedliche Wirkungen haben können.
Daher spielt in der chinesischen Medizin die Anamnese eine zentrale Rolle bei der weiteren Behandlung. Auch, nein, vor allem auch in Bezug auf die Drüsenfunktionen und den Hormonhaushalt. In der Regel erfolgt die Behandlung im Rahmen einer sogenannten Kombinationstherapie, die individuell auf den Patienten abgestimmt ist. Neben Akupunktur werden unter anderem nicht selten chinesische Kräuter bei der Behandlung eingesetzt.
Chinesische Kräuter, die zum Einsatz kommen können
- Ginseng
- Ingwer
- Wolfsbeere
- Würgeseidesamen
- Meerträubchen
- Glänzender Lackporling
- und viele mehr
Insbesondere beim Einsatz von chinesischen Kräutern ist es besonders wichtig, dass sie einen erfahrenen Experten im Bereich chinesischer Medizin konsultieren. Im Rahmen einer eingehenden Anamnese wird dieser, die optimale und auf sie abgestimmte Medikation erarbeiten. Von Selbstmedikation möchten wir an dieser Stelle abraten.
Hypophysenerkrankungen – mögliche Auswirkungen auf die Psyche
Die hier folgende Aufzählung ist taxativ! Beachten sie bitte, dass die Symptomatik sehr unterschiedlich ist und davon abhängt, welche hormonelle Störung vorliegt und wie ausgeprägt diese ist.
Insgesamt soll damit aber zum Ausdruck gebracht werden, dass es sich um keine leichte Erkrankung handelt, sondern eine mit Tragweite. Betroffene dürfen daher nicht auf eine fachärztliche, bereichsübergreifende Unterstützung verzichten.
Mögliche Auswirkungen auf die Psyche:
- viele Betroffene (rund 35 %), die unter Akromegalie leiden, berichten von depressiven Verstimmungen
- auch Gedächtnisprobleme und Persönlichkeitsveränderungen können auftreten
- einzelne Betroffene berichten von Selbstmordgedanken
- Angst- und Panikattacken
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Unruhe und Reizbarkeit
- Antriebslosigkeit, Müdigkeit
- Schwindel
- Übelkeit und Erbrechen
- Verlust des Sexualtriebes
- Kopfschmerzen
- niedriger Blutdruck
- Verstopfung
Die Mitspieler der Hypophyse, die sie kennen sollten…
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Weiterführende Informationen
Frickenescherweg 5, A-6922 Wolfurt
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